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  • Agoraphobie und SoziophieDatum28.02.2012 11:35
    Foren-Beitrag von Sheilchen im Thema Agoraphobie und Soziophie

    Hallo Jens

    Deine Geschicht ist wirklich krass ... Zumal Du ja wirklich ziemlich von der Umwelt abgeschnitten bist.

    Das mit den Panikattacken ist heftig, hatte selber mal eine. Wurde zwar nicht Ohnmächtig, aber hatte das Gefühl, ich stehe kurz davor. Nachher hatte ich auch monatelang grosse Angst davor, dass ich wieder eine habe.

    Ich bin dann zu einem Psychologen gegangen, welcher mir dann verschiedene Entspannungsmethoden beigebracht hat und unter anderem auch genau aufgelistet hat, was eine Panikattacke ist. Wie sie sich verhält, wie sie sich aufbaut, was sie auslöst, etc. und auch wie man dagegen ankommen kann (z. B. wenn die Angst kommt, sofort die prog. Muskelentspannung anwenden). Dies habe ich dann Konsequent umgesetzt und mich auch immer wieder in Situationen begeben, wo ich früher Angst hatte.
    Meine letzte Attacke ist jetzt 2 Jahre her. Seither hatte ich niemehr eine. Und jeden Tag nimmt auch die Angst habe, dass ich je wieder eine haben werde.

    Was hast Du schon für Therapien gemacht? Was hast Du früher gearbeitet?

    Liebe Grüsse
    Sheilchen

  • agoraphobie und mein umfeldDatum28.02.2012 11:28
    Foren-Beitrag von Sheilchen im Thema agoraphobie und mein umfeld

    Hallo Holiday

    Deine Geschichte ist wirklich traurig und ich hoffe sehr, dass Deine Familie zukünftig mehr Verständnis zeigt. Hast Du ihnen denn scho mal "Fakts" zur Krankheit abgegeben? Ich habe meine Eltern und den Bruder damals vors Internet gezerrt und ihnen Filmchen abgespielt, wo meine Emo erklärt wurde. Auch kam mein Vater einmal mit zum Psychologen.

    Da komme ich gerade zu meiner nächsten Frage: Bist Du irgendwie in Behandlung oder was machst Du dagegen?

    Glaube mir, irgendwo gibt es den passenden Partner für Dich, der Verständnis zeigt und damit umgehen kann. Ich habe ihn auch gefunden :-)

    Liebe Grüsse

  • Emetophobie-SoziophobieDatum28.02.2012 11:24
    Foren-Beitrag von Sheilchen im Thema Emetophobie-Soziophobie

    Die Emo ist so oder so scheisse, egal in welcher Form man sieh hat. Sorry die Wortwahl, aber es ist doch so ..... Man ist eingeschränkt, hat Angst, und und und ... muss ja jetzt nicht alles aufzählen.

    Antidepressiva sind schon krass mit den Nebenwirkungen und darum bin ich auch der Meinung, dass man darauf verzichten sollte, wenn es nicht uuuunbedingt notwendig ist. Finde es toll, dass Du auch davon weg bist :-))

    Habe auch schon viel davon gelesen, dass Psychologen keine Ahnung haben. Das ist dann natürlich echt schlimm, zumal man ja auch grosse Hoffnung in die Person steckt. Da hatte ich mit meinem echt Glück.

    Angst vor dem Krank werden habe ich zum Glück nicht (oder nicht auch noch, besser gesagt). Auch macht bei mir Winter und Sommer keinen Unterschied. Klar gehe ich nicht unbedingt zu Leuten hin, die wirklich krank sind, aber das ich bewusst Menschenansammlungen meide oder so, das habe ich nicht. Ich denke immer, die Chance das ich mich anstecke ist sooo klein. Habe beruflich nichts mit Kranken zu tun und fahre nicht mit ÖV.

    So hat jeder sein Rucksäckchen zu tragen, leider .....

    Wir lesen uns ... Eh, sonst via whats-app :-)

  • Emetophobie-SoziophobieDatum27.02.2012 14:27
    Foren-Beitrag von Sheilchen im Thema Emetophobie-Soziophobie

    Kleiner Nachtrag:

    Ein Arbeitskollege ist Reiki-Lehrer und ich habe ihm heute Mittag von meiner Emo erzählt. Er hat dann in einigen Foren die Berichte gelesen (unter anderem auch hier) und meinte, dass es für jeden eine Lösung gibt auf Heilung oder Verbesserung. Er könne nicht glaube, dass man jemanden nicht helfen könne. Folgende Sachen schlägt er vor:

    Reinkarnationstherapie (Rüdiger Dahlke), Systemische Aufstellung (Bert Hellinger), Reiki (Mikao Usui), Hypnose, Huna-Methode,
    Quantum-Eintrainement, Gebete für die Seele (Anton Styger), usw. Unter VAK-Verlag seien behandler in Deutschland aufgeführt.

    Ich selber probiere mal die Quantum-Eintrainement-Methode aus und werde Euch berichten, wie es war.

  • Emetophobie-SoziophobieDatum27.02.2012 14:02
    Foren-Beitrag von Sheilchen im Thema Emetophobie-Soziophobie

    Hallo Sahlina :-)

    Ich ging gute 10 Monate zu einem Psychologen (weiss nicht ob dieser in Deutschland gleich heisst?). Der hat mich zuerst mal genau ausgefragt wie sich meine Angst genau äussert und wie Depressiv ich bin, anhand eines testes. Da ich "nur" eine mittelmässige Depression hatte, hat er es mir überlassen ob ich Anti-Depressiva nehmen wollte oder nicht. Dies habe ich abgelehnt, da ich zu allem übel vor 2 Jahren ein leichtes Magengeschwür hatte (hatte während Jahren immer wieder Magenentzündungen, da ich bei stress sofort zur Übersäuerung des Magens neige ... Darum wollte ich auf keinen Fall noch mehr Medikamente.
    Angefangen haben wir dann mit ganz "einfachen" Methoden. Ich habe die progressive Muskelentspannung gelernt und verschiedene Atemtechniken, welche mich Beruhigen sollten (und auch konnten). Auch hat mir der Psycholge genau erklärt, wie eine Panikattacke entsteht, wie lang sie dauert und wie ich sie wegbringe. Alleine die technschen Fakten und Erkenntnisse haben mich soweit gebracht, dass ich seither niemehr eine hatte. Konnte sie immer abwenden dank den gelernten Methoden.
    Und dann kam dann der schwierige Teil. Und zwar hatte ich immer bis zum nächsten Termin eine Hausaufgabe. Zum Beispiel musste ich wieder länger spazieren gehen, oder einkaufen oder ins Kino. Dabei füllte ich immer vorher ein Formular aus. Wie es mir geht? Was ich befürchte? Wie gross ist die Wahrscheindlichkeit das es eintrifft? Und dann am Schluss ein kleiner Kurzbericht wie es war. Diese Erlebnisse hatten wir dann ausführlich diskutiert. Dies hat mir sehr viel gebracht.
    Gegen Ende der Therapie musste ich mir dann auch Bilder von Erbrechenden anschauen, was mich anfänglich sehr stark aus dem Konzept gebracht hat, mit der Zeit jedoch war ich wie etwas desensibilisiert. Natürlich ist dies immernoch etwas anderes, als wenn man jemandem live sieht oder hört. Ich habe vor gut 4 Wochen jemanden gesehen und es hat mich auch ein paar Tage beschäftigt. Ich bin aber trotzdem am anderen Tag wieder diesen Weg gefahren und habe mich täglich mit dem Ort konfrontiert und inzwischen habe ich es verarbeitet. Früher haben mich solche Bilder Wochenlang verarbeitet.
    Ich denke, dass eine gänzliche Heilung von einer Emo eher unwahrscheindlich ist. Aber sie kann in den Hintergrund treten. So habe ich angefangen mich in einem politischen Verein zu engagieren und treffe mich mehr mit Freunden. Ich versuche immer, dass die Angst nicht mehr die Oberhand gewinnt. Auch auswärts Essen geht recht gut. Wenn die Angstzustände im 2007 100% waren, so würde ich sagen, bin ich zur Zeit etwas bei 10-20% angelangt. Ich möchte mich einfach nicht mehr beherrschen lassen. Jeder Tag ist ein Kampf, aber ich bin zuversichtlich :-)

    LG
    Sheilchen

  • Emetophobie-SoziophobieDatum22.02.2012 20:28
    Foren-Beitrag von Sheilchen im Thema Emetophobie-Soziophobie

    Hallo Zusammen

    Ich schreibe hier vom iPhone, darum verzeiht mir meine Schreibfehler und das der Text nicht ganz so lang wird wie bei Euch.

    Ich leide seit 15 Jahren an Emetophobie. Ausgelöst wurde alles durch meinen Vater, welcher starker Alkoholiker war (mit Betonung auf "war", denn er ist seit einigen Jahren trocken). Auf jeden Fall hatte er sich praktisch täglich übergeben. Zum einen wegen dem Alkh, zum anderen weil er einen extrem nervösen Magen hatte bei stress. Ich habe diese Geräusche seit frühester Kindheit ständig gehört oder gerochen. Gesehen habe ich es, zum Glück, nie ... Als ich so 6 war, wurde es immer schlimmer mit ihm und er wurde des öfteren auch bewusstlos. Zu Hause und auch in def Öffentlichkeit. So habe ich "erbreche " mit "lebensgefährlich" und "Angst" in Verbindung gebracht. Mit 6 habe ich mir geschworen nicht mehr zu erbrechen und das habe ich bis heute durchgehalten.

    Ich fühlte mich aber nie gross eingeschränkt und habe mein Leben gelebt. Alkh war zwar immer ein No-Go und ich habe nie einen Schluck angerührt, aber ich ging in Discos, an die Fasnacht, etc. Die Angst war zwar da, aber nicht allgegenwärtig.

    Vor 2.5 Jahren habe ich geheiratet und wahnsinnigen stress mit den Vorbereitungen. Dazu kam ungeheuerlichen stress im Geschäft und einen üblen Streitt mit den Schwiegereltern. Bis zur Hochzeit ging es noch recht gut, aber direkt nachher kam der grosse Zusammenbruch. Ich wurde Depressiv und hatte vor allem Angst. Am Schluss ging ich nicht mehr aus dem Haus. Übelkeit war mein ständiger Begleiter. Mein Mann hat auch sehr darunter gelitten. Zu diesem Zeitpunkt kannte ich den Namen "Eno" noch nicht.

    Zuerst ging ich 10 Monate zu einer Kinesiologin, die mich aber eher gegen Burn Out behandelte. Im Dezember 2010 ging ich dann zu einem Psychologen. Er hat bereits nach dem 1. Gespräcb das Wort "Enetophobie" in den Mund genommen und die Gespräche mit ihm haben mir extrem viel gebracht. Ich erlernte die progressive Muskelentspannung und machte eine Konfrontationstherapie.
    Das hat mir sehr viel gebracht! Es ging recht steil bergauf. Die Tablettensucht habe ich ergolgreich bekämpft und die Depression überstanden. Die Therapie habe ich letzten September beendet.
    Ich kann von mir sagen, dass ich wieder viel freier bin und mich nur noch manchmal eingeschränkt fühle. Ich bin wieder lebensfroh und motiviert. Trotzdem trage ich die Emo in mir - für immer....

    Mein nächster grosser Wunsch wäre ein Kind, aber hier wird die Emo wohl noch eine Herausforderung werden ....

    Liebe Grüsse an Alle

  • AgoraphobieDatum22.02.2012 19:59
    Foren-Beitrag von Sheilchen im Thema Agoraphobie

    Deine Geschichte ist sehr ergreifend und ich kann mich sehr gut in Dich hinein versetzen. Alles Liebe und Gute für die Zukunft!

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